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Moral in der Politik?
Passen Moral und Politik überhaupt zusammen? Während die Wissenschaft sich schon Jahrtausende lang diesem Dilemma ausgesetzt sieht, kommt diese Frage in der Politik erst langsam zum Tragen.
Die wichtigsten Anzeichen für Moral sind Gewissen und Mitgefühl. Dazu ist die Moral nicht kompromissfähig und schränkt die eigene Freiheit ein.
Die Wissenschaft schafft Wissen durch Hinschauen auf reproduzierbare Vorgänge. Die Politik hat es jedoch mit komplexen Vorgängen zu tun. Meist sieht sie zudem nicht richtig hin und lernt vor allem nichts daraus. Dafür maßt sie sich aber an, einzugreifen und duckt sich dann noch vor der Verantwortung weg.
Die Wissenschaft tritt an, menschliches Leben zu verbessern. Politiker*innen treten meist an, ihr eigenes Leben zu verbessern. Die Politik ist dazu nur das Werkzeug.
Die Wissenschaft setzt Kräfte frei, die sie unter Umständen nicht mehr beherrschen kann (Atomenergie, Gentechnik, …). Die Politik hingegen benutzt diese Kräfte. Als Machtinstrument. Ohne die notwendige Portion Nächstenliebe.
Die Wissenschaft stellt Hilfsmittel bereit. Die Politik wendet diese aber nicht (immer) an.
Die Wissenschaft ist ambivalent. Kann für Gutes oder Böses eingesetzt werden. Die Politik hingegen maßt sich die Entscheidung darüber an. Sie ist der Beobachter bei Schrödingers Katze. Schafft Irreversibilität.
Also alles Argumente dafür, warum Moral in der Politik nichts zu suchen hat?
Von wegen. Gilt es jedoch vorab drei Fragen zu beantworten:
Welche Gefahren können entstehen?
Mit welcher Wahrscheinlichkeit treten diese ein?
Wie kann man diesen Gefahren und deren Auswirkungen begegnen?
Diese Fragen könnten Wissenschaft und Politik verbinden. Doch vor die Beantwortung dieser Fragen hat die Gesellschaft die Wirtschaft gesetzt. Moral wird käuflich. Der Preis der Moderne.
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