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Arbeitsbedingungen
Die Gewerkschaften prangern an, dass zu viele Überstunden geleistet werden statt Arbeitsplätze zu schaffen. Die Unternehmer verlangen von ihren Mitarbeitern darauf hin, dass die doppelte Arbeit geleistet werden muss – Überstunden werden nicht genehmigt. Wenn man „zu blöd ist“, die doppelte Arbeit zu leisten, wird man eben rausgeworfen – pardon: Es wir einem nahegelegt, zu gehen – damit man eine billigere Arbeitskraft dafür einstellen kann – oder die Arbeit den verbliebenen Mitarbeitern übertragen kann.
Die Gewerkschaften freuen sich, dass es weniger Krankschreibungen gab. Die Unternehmer drohen direkt oder indirekt mit Arbeitsplatzabbau, wenn nicht günstiger produziert werden kann. Bei den Mitarbeitern herrscht die nackte Angst ums Überleben.
Die Gewerkschaften begrüßen Umstrukturierungsmaßnahmen zur Verbesserung der Produktivität. Die Unternehmer zetteln –frei nach Darvins „Der Stärkere überlebt“ – einen Intrigantenstadel bis ins untere Management an. Die internen Kräfte zerreiben sich an Strategien, die mit dem „Kerngeschäft“ so gut wie nichts mehr zu tun haben. Terror regiert die Vorzimmer. Frust und die innere Kündigung haben sich in den Köpfen der Mitarbeiter ausgebreitet.
Die Gewerkschaften kämpfen um ihr Mitbestimmungsrecht. Die Unternehmer entlassen darauf hin die produzierenden Mitarbeiter, damit noch mehr Controller eingestellt werden können. Overhead Improvement, zu dem mehr als ein Nicken nicht möglich ist.
Die Gewerkschaften fordern eine Anpassung der Arbeitsbedingungen an die Lage der Wirtschaft. Die Unternehmen verlagern darauf hin ihre Produktion ins Ausland.
Wenn es nicht so traurig wäre, wäre es zum heulen!
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