N

Napfdrolle

Napfdrolle, die: Komischer Vogel, der jedem Napf seinen Kopf hinstreckt, in der Hoffnung, es fällt etwas für ihn ab. Gern genommen werden Flug-Upgrades, kostenlose Bungalow-Ferien, besondere Leasing- oder Zinskonditionen sowie buntbildrige Medienreißer mit den Schönen, den Reichen und den ganz schön Reichen.

Die Napfdrolle lebt meist nur saisonbedingt von Wahl zu Wahl oder von Sponsoring zu Sponsoring. Je nachdem, in welcher Gegend sie verkehrt. Vorkommen der Spezies finden sich vermehrt im Hannoverschen Raum, im Kölner Raum sowie über Bayern verteilt. In den letzten Jahren hat sich eine Kolonie von Napfdrollen im Berliner Reichstag sowie im Schloss Bellevue niedergelassen. Naturschützer befürchten nun ein Aussterben der dort mühsam angebauten Pflanze „Demokratie“, die die Napfdrolle durch ihre Exkremente zu vernichten droht.

Gelegentlich durchläuft die Napfdrolle eine Mauser, ausgelöst durch die Medien. Sie übersteht diesen schmerzhaften Prozess jedoch, indem sie sich verstärkt mit allem zusammen rottet, was ihr Vorteile bringt. Sie krallt sich dort fest und gibt keinen Mucks mehr von sich.

Im Gegensatz zu unseren üblichen, gefiederten Freunden, schmückt sich bei der Napfdrolle vorwiegend das Weibchen und präsentiert sich gut sichtbar seiner Umwelt. Die männlichen Begleiter setzten sich gerne daneben und stimmen ein lautes Geschrei an. Sollte kein ansprechendes Weibchen zur Verfügung stehen, kennt die Napfdrolle auch keine Scham, sich mit den Federn anderer, schillernder Vögel zu schmücken.

zurück