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Herr K. kommt davon
Hirntod und Herztod sitzen auf der Mauer. Ihnen ist langweilig. Sie beobachten die Menschen, die an ihnen vorbeilaufen. Plötzlich bricht Wettbewerb zwischen den beiden aus. „Ich bin der schnellere Tod!“ echauffiert sich Herztod. „Nana!“ mokiert sich Hirntod „Bei mir lässt sich angenehmer sterben.“ Beide knurren sich eine Zeit lang an, bis sie sich auf einen Vergleich einigen. „Hier, ich zeig’s dir!“ brummt Herztod, als eine alte Frau des Weges kommt. Er schnippt mit dem Finger. Die alte Frau fällt um und ist tot. „Glückwunsch!“ spottet Hirntod und als ein junger Mann des Weges kommt schnippt auch er mit dem Finger. Zack! Der junge Mann fällt ebenfalls um und ist tot. Plötzlich kommt, besoffen und ein schräges Liedchen pfeifend, Herr K. um die Ecke. „Der gehört mir!“ Die Ansage und das Schnippen mit dem Finger bringen Herztod in Vorlagen. Aber nichts passiert. Herr K. wankt weiter. „Ha!“ auch Hirntod schnippt mit dem Finger. Nichts passiert. Herr K. wankt pfeifend weiter. Die beiden sehen sich eine Zeit lang stumm an. „Was war das denn?“ bricht Hirntod endlich die Stille. „Kein Herz!“ brummt Herztod ungehalten zurück. „Und bei dir?“ Hilflos zuckt Hirntod mit den Schultern: „Kein Hirn!“
Und die Moritat von der Geschicht’: Wer eine Pflaume ist (also außen blau und innen braun), der braucht den Tod nicht zu fürchten.
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