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Herr K. hält sich ein Haustier
Gut, andere Menschen halten sich Hund, Katze, Hase oder Meerschweinchen. Manchmal auch Schlange, Gekko, Spinnen oder Ratten. Herr K. hält sich eine Frau. Damit die Wohnung aufgeräumt wird. Damit die Wäsche gewaschen wird. Damit die Miete bezahlt wird. Damit die Nachbarn nicht tratschen. Damit die Freunde ihn akzeptieren. Damit die Kinder eine Familie vorgespielt bekommen. Damit andere Frauen ihn beachten. Damit er sich Liebe einreden kann. Seine sexuelle Befriedigung holt sich Herr K. – wie immer – woanders.
Herr K. ist ein Verfechter der Frauenbewegung. Wenn sie unter ihm stattfindet. Körperlich und im Sinne der Macht. Herr K. hat Glück, dass es Frauen gibt, die auf Unterdrückung angewiesen sind. Dass es Frauen gibt, die sich im Umfeld von Lüge und Betrug wohl fühlen. Dass es Frauen gibt, die mit dem Deal Schönheit gegen Macht zufrieden sind. Dabei bietet Herr K. weder Geld noch Macht. Nur den schönen Schein und die hohlen Phrasen, die damit einher gehen.
Unabhängigen Frauen mit einer eigenen Portion Macht pflegt Herr K. zu sagen: „Kuck dich doch an, wie du aussiehst!“. Herr K. hat zuhause seine Spiegel abgehängt, den Daumen auf dem Geburtsdatum seines Personalausweises und die notwendige Ignoranz, die Realität zu übergehen. Schön, dass es Frauen gibt, die das als ihr Lebensziel definieren, weil sie keine Wahl haben. Sonst würde Herr K. da hausen, wo er hingehört: Als Penner unter einer Brücke.
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