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Prism-Gate

Das Tor zur Welt. Was für eine Verarsche und Heuchelei. Versucht es doch einfach mal mit Physik, liebe Physiker und Rinnen. Was ist doch gleich die Aufgabe eines Prismas? Weißes Licht aufzusplitten in seine einzelnen Wellenlängen. Eins, zwei, drei, … viele! Es bleibt doch weißes Licht. Prima Marketing-Strategie, würde ich sagen.

Seit einem guten viertel Jahrhundert arbeitet die Zwischenbrut nun mit Datennetzen. Und jeder, der behauptet, man könne sie nicht abhören, ist entweder dumm oder naiv. Mag dies für die Bevölkerung noch angehen, für Politiker kann so eine Aussage böse enden. Willkommen in der Realität. Gut, für manchen hochgeschleimten Kofferträger mag diese wirklich Neuland sein, aber wer hat denn behauptet, dass Politiker die Welt verstehen müssen?

Portspiegelung, Biegekoppler, Trojaner, … tägliches Brot in diesem Geschäft. Was haben wir noch gelästert in Bezug auf Router und Firewalls: Soll nun die NSA oder der Mossad mithören? Je nach Hersteller wurde das Produkt bezogen. Die Default-Passwörter waren ja zur Genüge bekannt. Horch@Guck war tägliche Konfiguration, insbesondere bei Voice over IP, bei dem sich ganz einfach Gespräche in einem Raum abhören lassen, wenn nur ein Telefon drin steht – ohne das man dem Telefon das ansieht. Easy to use eben. Und selbst der gestandendste MCSI kann heute nicht mehr genau sagen, welche Updates, Patches und Zusatzprogramme auf unserem Rechner wo mit welchen Konsequenzen abgelegt werden. Im Übrigen fährt Kleinweich gerade wieder eine ziemlich hektische Update-Aktion. Tsstsstssss, warum nur?

Der User an sich ist zum einen ausgeliefert und zum anderen bereits unkritisch erzogen. Sonst gäbe es keine (a)sozialen Netwerke wie Twitter und Facebook und Google würde nicht um alles in der Welt seine allgemeinen Geschäftsbedingungen auf zig Webseiten verbergen. Dabei ist das WWW heute zur Müllhalde verkommen. Die einzig Unbehelligten und von Staatsanwaltschaften ignorierten Cyber-Kriminellen sind Betrüger, Spammer, Malware-Verbereiter und Abzocker. Über zwei Drittel der Daten im Web sind Junks. Dabei weist man uns von allen Seiten immer ausführlich darauf hin, dass wir für die Sicherheit unserer Daten selbst verantwortlich sind. Insbesondere die Banken geben dafür die fünf Tenöre.

Den Unschuldigen schuldig sprechen ist doch geradezu die Pflicht einer Diktatur. Und wir leben in einer Diktatur. Der Diktatur der Daten. Bei Verabredungen, im Geschäftsleben oder den Börsenkursen. Schön zu wissen, dass es so ist. Denn dann kann man etwas ändern, damit ein Byte nicht mehr zählt als ein Mensch.

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