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Pillendreher
Als gefühlter Ägyptologe habe ich zu diesen Tierchen eine ganz besondere Beziehung. Doch auch als Mensch kann ich mich mit dem Wort anfreunden. Weil es einem so schön die Gesetze des Lebens nahe bringt.
Blonder, blauäugiger Mann heiratet ebensolch Weibchen. Sie nimmt die Pille. Fühlt sich bei ihm sicher, weil ihre Neuronen konstant auf Schwangerschaft ausgerichtet sind. Weibchen, so bestätigt die Biologie, fühlen sich wohler in der Umgebung genetisch ähnlicher Männchen, wenn sie Leben zeugen. Das gute deutsche Weltbild kann aufgebaut, ausgebaut und aufrecht erhalten werden. Zwei Kinder werden für die Rentenkasse gezeugt. Ansonsten lebt man nebeneinander her.
Doch wehe, die Hormone drehen sich. Die Pille wird abgesetzt. Die Kinder sind aus dem Haus. Da plötzlich findet Weibchen das Männchen attraktiver, das sich der Gefahr aussetzt. Das mehr sexuelles Potential bietet. Das genetisch am weitesten entfernt von ihrem eigenen Erbgut ist. Es mag für euch Männer schmerzhaft sein, doch auch wir Frauen gehorchen dem Arterhaltungstrieb. Qualitativ – im Gegensatz zu euch, die ihr euch mit Quantität versucht, zu vermehren.
Liebe Männer, glaubt mir doch endlich: Es gibt keine Liebe! Es gibt nur die Vorstellung davon.
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