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Q-Saft
Es ist wahrlich weit gekommen mit der Erderwärmung. Die Butterberge schmelzen. Die Milchseen trocknen aus. Übrig bleibt nur feiner Staub, der von schlecht bezahlten Arbeitnehmern zusammen gekratzt wird und als Feinunze Milchpulver versteigert wird. Für Chinas Marshallplan. Globalisierung eben.
Für Bauer Huber stellt sich das folgendermaßen dar: Morgens um Fünf lässt er von hoch qualifizierten Maschinen das flüssige Gold aus dem Euter der Kuh Resi herauskitzeln. Dann trägt er diesen Ertrag zur Genossenschaft. Von dort aus wird der Ertrag in einen LKW umgeladen und zur adäquaten Weiterverarbeitung durch halb Europa gekarrt. Irgendwo, für billigen Stundenlohn und noch niedrigere Energiekosten, wird der Ertrag dann konsolidiert (eingedampft), das verbliebene Pulver wird eingetütet (versackt) und an große Fastfood-Ketten überseet (verschifft), die daraus Brötchen für den „Big Pack Flupper“ in Shezuan zaubern.
Der Weltmarkt setzt eben Engpässe. Basta! Wer glaubt schon im Ernst, ein Durchschnittschinese könne sich für ein halbes Monatsgehalt ein Pfund Butter leisten. Oder noch dümmer die Annahme: Beim Erzeuger (Bauer) bliebe auch nur ein Cent mehr hängen. Darum geht es doch gar nicht. Es geht um die globalisierte Subventionierung von Milchpulver und dessen steuerliche Förderung. Nun ratet mal, wer das wieder bezahlen darf?
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