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Schlafa, schlafa, Häusle kaufa!

Man hat meine Immobilien verkauft. Meine(!), von mir als gutem Staatsbürger und Steuerzahler für die Deutsche Bundesbahn finanzierten Immobilien, um es mal etwas amerikanisch auszudrücken.

Link zum Property-Magazin (5. September 2007)

Da gibt es einen Baukonzern (vergleichbar mit Stech-tief-werf-weit), der hat sich mit einer Caymanianischen Heuschrecke zusammengetan und schon werden Perlen vor die Säue geworfen. Entschieden ist zwar noch nichts, denn der Großteil unserer Volksverräter jagt mit den Medien Terroristen. Aber es muss so weit kommen. Monorail Mehdorn (MM) will ja schließlich an die Börse und versilbert nun nicht nur die Tafel, sondern auch das darauf liegende Sauerkraut.

Der Deal geht folgender Maßen: 1495 Liegenschaften werden für 1,64 Milliarden Euro verkauft. Je Liegenschaft ca. 1,1 Millionen (nur so als Hinweis: Das sind die Bahnhöfe mit allen Infrastruktur-, Wohn- und Gewerbeeinheiten – das Frankfurter Bahn-Areal hat selbst schon einen Wert von ca. 34 Mio. Euro!). Anders herum: 27 Mio. Quadratmeter Fläche in den teuersten Gegenden (min. 15,- Euro/qm Kaltmiete) werden für zirka 61 Euro/qm verkauft. An Mieteinnahmen könnte das Paket mindestens ca. 4,8 Milliarden Euro pro Jahr einbringen. Das heißt: Der Deal hat sich in vier Monaten gerechnet. Und bitte kein Gejammer über die Bauunterhaltung bei diesen Preisen.

Ob die Gebäude staatlich oder privat verfallen gibt sich nichts. Es geht um die Grundstücke an sich. Mit Neubauten darauf, kann man sicherlich bis 25,- Euro/qm erzielen - Entwicklungspläne liegen ja schon genug vor. So manche junge Firma bezahlt bereits heute in Technologiefabriken (natürlich als Entgegenkommen von ausgewiesenen oder selbst ernannten Technologieregionen!) mindestens 15,- Euro/qm für weit aus weniger Komfort. Und wer glaubt, die Wohnungen seien für 10,- Euro/qm zu haben, der möge sich mit seinem Hausstand nach China verglobalisieren.

Ein sicheres Geschäft auf MEINE Kosten. Jaja, ich bin das Volk! Hat mich einer gefragt? Der Kauf bedarf noch der Zustimmungen des Bundesverkehrsministeriums und des zuständigen Kartellamts. Aber die sind meines Wissens noch in Urlaub. Auf den Cayman Islands? Oder auf einer Schulung über (nicht gegen) Hedge Fonds?

Nachtrag (10.09.2007)
Da unser Volk ja so gerne "Wer wird Millionär" spielt hier noch zwei Preisfragen:
1. Wer mag denn wohl der größte Mieter in diesen Liegenschaften sein (Preisehöhungen inbergriffen)?
Richtig, die Deutsche Bundesbahn.
2. Wessen Schienennnetz (das übrigens nicht ausgegliedert wird) bedarf in nächster Zeit erheblicher Sanierung?
Richtig, das der Deutschen Bundesbahn.
Nun ratet mal, wer das wieder bezahlen darf!

Und hier weitere Millionen-Preisfragen:
Wer zeichnet verantwortlich bei Piss Poor Planning (ppp) für Bundeswehrliegenschaften und den Bundesautobahnen (mit Maut?)

Es geht ein Heulen und Zähneklappern durchs Land: Länder drohen mit Blockade (Spiegel, 17.09.2007) – warum? Darum: DBPrivG!

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