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E

Elite-Gesellschaft

Der DUDEN, Fremdwörterbuch:
E-li-te: Auslese der Besten / Führungsschicht
e-li-tär: auserlesen / überheblich, hochmütig

In der Tat leben wir in einer Elite-Gesellschaft. Einige Wenige, die sich für auserlesen halten, verhalten sich überheblich und hochmütig gegenüber den Anderen. Wir nennen sie Führungsschicht. Dazu gehörend: Politiker, Manager, führende Medienköpfe.

Sie führt unsere Gesellschaft auf einem fragwürdigen Weg der Moral und der Ethik: Was interessiert mich mein dummes Geschwätz von gestern, für mich nur das Beste, Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren, Steueranlageoptionen in Liechtenstein, wer beim Bescheißen erwischt wird, ist selber schuld, wir brauchen Reformen für die einen, Steuererleichterungen für die anderen, …

Sie stehen alle so weit oben, dass sie schon lange keinen Kontakt zum Boden haben. Sie kommen immer weiter und immer schneller voran, ohne Bodenhaftung. Ein physikalisches Unding, sonst nur im freien Fall üblich. Die Medien bemühen sich verzweifelt auf einige, wenige schwarze Schafe zu verweisen. Doch in der Nacht sind alle Schafe grau. Und es ist Nacht geworden, in unserer Gesellschaft. Der Rechtsstaat wirft kaum mehr einen Schatten, der bis in die nächste Woche hineinreicht. Jedenfalls ist er kaum noch erkennbar. Unterscheidbar von der Umgebung.

Wer den Staat um 50 Euro bescheißt, wird mit mindestens fünf Vollzugsbeamten verfolgt. Wer den Staat um 50 Millionen Euro bescheißt, dem kriechen mindestens fünf hohe Beamte in den Arsch. Wer von der Bank zehntausend Euro Kredit will, der muss mindestens zwanzigtausend Euro als Sicherheit hinterlegen. Wer von der Bank zehn Millionen Euro Kredit will, der erhält die oben genannten zwanzigtausend Euro als Werbegeschenk.

Doch, o weh! Die Volksverdummung hat nicht gegriffen. Trotz „Wer wird Millionär“, „Deutschland sucht den Superstar“ und „Beckmann“ hat das Volk begriffen, dass da etwas nicht stimmt. Was nun? Die Elite steht da mit dummen Gesichtern und weiß nicht weiter. Irgendwie charakteristisch für Menschen, die von sich selbst behaupten, sie seien die Besten der Besten. Die Erkenntnis, dass sie es nicht sind, tut beiden Seiten weh. Die einen kostet es den Ruf, die anderen ihr Geld. Wer kann sich eine Gesellschaft leisten, in der die, die kaum was haben, die teuren Fehler der Anderen ausbügeln müssen? Dieses System löscht sich doch früher oder später selbst aus.

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