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Armutszeugnis 2008

Habt ihr euch schon mal gefragt, warum es in unserer Informationsgesellschaft so verdammt schwierig ist, aktuelleZahlen zur wirtschaftlichen Lage zu bekommen? Mahlzeit! Man könnte ja nachvollziehen, was es mit unserem Land tatsächlich auf sich hat.

Ich habe hier einige interessante Links zusammengestellt:

1. Bundeszentrale für politische Bildung / Wirtschaftswachstum und Arbeitnehmereinkommen (1991 – 2004)
Anlage 1

Fazit: Die realen Nettolöhne sind um 1,5 % gesunken

2. Monatsbericht des BMF (Januar 2007) / Entwicklung der Steuern von 1965 bis 2005 (Seite 51)
Anlage 2

Fazit: Seit 1985 sind die Steuern in Bezug auf das BIP kontinuierlich gesunken.

3. Bundesfinanzministerium / Datensammlung zur Steuerpolitik
Seite 10ff, Verfügbares Einkommen / Seite 51, Entwicklung der Steuertarife
Anlage 3

Fazit: In 1965 lag der Höchststeuersatz bei 60.000 Euro (53%), das Durchschnittseinkommen betrug damals 4.775 Euro. Dieser Steuersatz hat kaum jemanden der arbeitenden Bevölkerung getroffen. In 2005 lag der Höchststeuersatz bei 55.000 Euro (42%), das Durchschnittseinkommen bei 26.425 Euro. Heute ist beim Höchststeuersatz bereits ein hochqualifizierter Facharbeiter dabei. Kalte Progression nennt dies die Politik und streicht sich über den wohlgenährten Bauch (Diäten). Würde man den gleichen Faktor ansetzen wie 1965, müsste der Höchststeuersatz bei 306.911 Euro beginnen.

4. DESTATIS / Entwicklung des Bruttoinlandsproduktes 1950 – 2007 (Seite 10)
Anlage 4

Fazit: Trotz des Gejammers der deutschen Wirtschaftseliten ist das Bruttoinlandsprodukt kontinuierlich gestiegen. Ein Arbeitnehmer (Durchschnittseinkommen 2007 von 27.161 Euro) sorgt für ein BIP von 60.996 Euro – also über das Doppelte (2,25) fürs Land, als ihm für sich selbst bleibt. Betrachtet man die Zahlen für 1965 ergibt sich lediglich ein Faktor von 1,84. Das ist eine Effektivitätssteigerung von 41%-Punkten. Soviel zur Faulheit der Arbeitnehmer (TROTZ HÖHERER ABGABEN!).

5. Bundesagentur für Arbeit / Entwicklung der Arbeitslosigkeit in Deutschland (1950 – 2006)
Anlage 5

Fazit: Hier kommt vor allem der Soli für Ostdeutschland zum tragen – die hinzugekommenen Mitbürger und die Rezessionseffekte der Wirtschaft.

Interessanter dürfte aber folgende Grafik sein:
6. Bundesagentur für Arbeit / Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnisse 1991 – 2006
Anlage 6

Fazit: Wen wundert es, dass dabei die Rentenkassen und die Kassen der Krankenversicherungen immer leerer werden? Natürlich. Politiker & Manager.

Das Armutszeugnis der Bundesregierung ist leider noch nicht im WEB zugänglich (Lebenslagen in Deutschland) – sobald es auffindbar ist (für die Öffentlichkeit) wird hier der Link angegeben.

Vorschläge zur Gegenfinanzierung:
Bundesfinanzministerium / Die 20 größten Steuervergünstigungen & Finanzhilfen des Bundes (bitte selbst genießen!)
Steuervergünstigungen
Finanzhilfen

Vorschlag zur Diätenerhöhung Nr. 3/2008:
Hans Böckler Stiftung / Bedarfsgerechtigkeit & sozio-kulturelles Existenzminimum
Existenzminimum - Definition

Im Gegensatz zum Bundeshaushalt 2008 (Seite 4 / Personalausgaben):
Personalausgaben BUND

Weitere Schauergeschichten:
Bundeshaushalt 2008

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